Mittwoch, 22. Dezember 2010

22. Dezember

Türchen 22.
Autorin mit Leib und Seele
 
Wir schreiben den 22. Dezember. 
Noch zwei Tage bis Weihnachten und neben dem ganzen Schnee, der sowieso schon wieder schmilzt (oder ertrinkt ihr nicht auch gerade in Sturzbächen so wie wir?), neben dem Gehetze in der Fußgängerzone, wollen wir euch heute eine weitere Autorin vorstellen, die unserer Meinung nach dringend ein Manuskript bei einem Verlag einschicken sollte. 
Jeder Verlag sollte sie mit Kusshand nehmen wollen.
Habt ihr erraten um wen es geht? Richtig: Nadine aka angel-on-the-moon.





Der Anspruch etwas realistisch darzustellen, zeigt sich ganz deutlich in den Geschichten von Nadine. Sie bemüht sich nicht nur eine heile Welt zu erschaffen, die wohl keinen von uns dazu bewegen würde mitzufiebern. Es gelingt ihr außerordentlich gut dem Leser Charaktere zu präsentieren, die Ecken und Kanten haben und sich in ihre Edwards (oder ihren Robert) zu verlieben, ist viel zu einfach.
Kleine Details, wie die Tatsache, dass sie auf hellblaue Hemden, Karos und Brillen an ihrem Freakward steht, machen sie und "ihren" Edward nur umso liebenswerter. 
Und egal für wie talentiert man sie hält, sie streitet es immer ab, aber eines ist fast allen ihren Lesern klar:
Dieser Freak könnte es einmal sehr weit bringen.

Und in unserem Fragebogen, hat sie uns Frage und Antwort gestanden und lasst euch überraschen, wie fantastisch bodenständig sie trotz den kleinen Dramen in ihren Geschichten ist:



1. Dein Nickname?
Auf ff.de bekannt als angel-on-the-moon



2. Wie bist Du zu dem Namen gekommen?
Mangels besseren Ideen, ist der an ein Lied angelehnt, was ich zu der Zeit meiner Registrierung sehr mochte und auch heute noch liebe.
"Angels on the moon" von Thriving Ivory.



3. Dein richtiger Name?
Nadine 



4. Seit wann schreibst Du Fanfictions und wie bist Du dazu gekommen?
Fanfiktions schreibe ich erst seit ca. 1,5 Jahren. Ich habe vorher nur eigene Geschichten geschrieben, was ich heute natürlich noch nebenbei mache. Die schlummern aber auf meiner Festplatte vor sich hin und sind nicht veröffentlicht. Wie ich dazu gekommen bin? Gute Frage. Wie die Jungfrau zum Kind, denke ich. Angefangen hat alles mit "London Calling". Den Plot hatte ich schon eine Weile im Kopf und da ich zu der Zeit begeisterter Fanfiktion-Leser war, habe ich ihn so umgestrickt, dass ich eine Realpersonen-Story daraus machen konnte. 


5. Woher nimmst Du Deine Inspiration?
Die Ideen sind einfach da. Das kann mal ein Lied sein, ein Buch, vielleicht auch nur ein Zitat oder ein wirrer Gedanke ;)  Die Idee zu "27" ist z.B aus dem Lied "Hey hey, my my" von Neil Young entstanden und einem Gespräch mit meinem Dad über Musik. Wenn die Grundidee dann einmal steht, plane ich den Plot komplett durch, bevor ich anfange zu schreiben. Das kann manchmal Tage dauern, oft Wochen oder vielleicht auch Monate. Wenn ich dann einmal angefangen habe, geht es eigentlich fast von selbst. 



6. Wie sieht es um Dich herum aus, wenn Du schreibst? Brauchst du etwas Bestimmtes um schreiben zu können?
Zigaretten! Ich werde nervös, wenn die zu Ende gehen und kann mich dann nicht konzentrieren. Typisches Suchtverhalten würde man das wohl nennen ;) Neben Nikotin darf auch Musik nicht fehlen, ohne Musik kann ich nicht schreiben, wobei die nicht unbedingt zur Stimmung im Kapitel passen muss. Wie es aussieht, will lieber niemand wissen. Ich bin ein absoluter Chaot und das spiegelt mein Schreibtisch wieder. Weitere Details behalte ich für mich. 



7. Welches Genre schreibst Du am liebsten?
Das ist schwer zu sagen. Hauptsächlich schreibe ich wohl Romanzen mit dramatischen Elementen, aber auch Fantasy macht mir sehr viel Spaß. Wenig anfangen kann ich mit Krimis/Thrillern, da ich die auch nicht besonders gern lese und keine Ahnung von dem Genre habe. 



8. Haben Deine Fanfic-Charaktere etwas mit Dir gemeinsam?
Ich glaube, dass die Frage kein Autor mit "nein" beantworten kann. Jeder, der schreibt, verarbeitet eigene Gefühle, Eindrücke und Erfahrungen in seinen Charakteren. So ist es sicher auch bei mir. Es gibt keine Figur, die in irgendeiner Weise ein Abbild von mir ist, aber sie haben alle etwas von mir - jeder auf seine Art. 



9. Welche Deiner erfundenen Charaktere ist Dir am liebsten?
Das ist eine wirklich gemeine Frage. Muss ich mich wirklich entscheiden? Ich liebe Freaky aus "Beautiful Disaster", aber auch die Bella aus der Geschichte ist mir sehr ans Herz gewachsen. Heimlich und hoffnungslos verliebt bin ich in den "Piano Man" und am ähnlichsten ist mir vermutlich Bella aus "27". Ich kann das wirklich nicht beantworten. Für den kleinen "Schundward" aus "The Fangirl" schlägt mein Herz auch ganz furchtbar... Nein, ich kann die nicht in eine Reihenfolge bringen. 



10. Hast Du Deinen Charakteren mal etwas schlimmes angetan? Wenn ja, was war das schlimmste?
Jetzt müsste man "schlimm" definieren ;) Ich habe noch niemanden umgebracht und es gab auch noch keine anderen Verbrechen, aber auf emotionaler Eben quäle ich meine Figuren schon ganz gern. Als Autor kann ich mich eher mit Charakteren identifizieren, bei denen nicht alles glatt läuft, die nicht immer auf der Sonnenseite stehen. Ich denke, den Lesern geht es da genauso. Die wirklich schlimmen Dinge kommen allerdings noch, sind aktuell erst für die nächsten Kapitel in Planung. 
 

11. Was ist für Dich ein Tabu-Thema beim Schreiben von Fanfictions?
Ich denke, dass man über jedes Thema schreiben kann, es kommt nur auf das "Wie" an. Leider werden ernste Themen oft verherrlicht und verharmlost. Sexuelle Übergriffe, an denen das Opfer am Ende auch noch Spass hat, sind eindeutig ein Tabu. Immer dann, wenn es unrealistisch wird, sind Grenzen erreicht - meistens die des guten Geschmacks. 



12. Was darf Deiner Meinung nach bei einer Fanfiction auf gar keinen Fall fehlen?
Ein Patentrezept gibt es nicht und für Fanfiktions gilt wohl der gleiche Maßstab wie für andere Geschichten auch: Sie müssen fesseln, auf welche Art auch immer. 



13. Was war die schönste/witzigste/genialste Review, die Du bekommen hast?
Lustig war mal ein Review in dem ich für meine Absätze gelobt wurde - kein Wort zum Kapitel, nur ein Lob für die Formatierung.
Geniale Reviews gab es so unendlich viele. Ich will jetzt niemanden vergessen und sage lieber nicht mehr dazu. Nur so viel: Wenn jemand ein Kapitel wirklich (!) gelesen hat und man das im Review spürt, werde ich gleich einen Kopf größer. 



14. Was würden Edward und die anderen Cullens bzw. Robert oder die anderen Schauspieler (bei den Realperson FFs) sagen, wenn sie Deine FF lesen würden?
Den Cullens habe ich nie viel angetan, ich glaube, die würden das okay finden. Ich bemühe mich immer, nicht zu sehr OOC zu schreiben, also sollten die damit kein Problem haben.
Mr. Pattinson? Oh je, der würde mich vermutlich auslachen und ich könnte es ihm nicht verdenken. Wie gut, dass der bekanntermaßen nur englische Fanfiktions liest. Glück gehabt. :) 



15. Würde Stephenie Meyer Deine Fanfiction gefallen?
Ich habe keine Ahnung. Vermutlich nicht, denn ich glaube nicht, dass überhaupt irgendeinem Autor eine Fanfiktion zu den eigenen Büchern gefällt. Aber da ich recht brav war und niemanden gequält, gefoltert oder mißhandelt habe, wäre es für sie okay, denke ich.
16. Und was liest Du selbst am liebsten?
Du  meinst Fanfiktions? Ich lese gar nicht mehr so viel und bin auch sehr wählerisch geworden. Im deutschsprachigen Raum sind das so wenige Autoren, dass man sie vermutlich an zwei Händen abzählen kann. Die durchschnittliche Qualität von Fanfiktions hat mich einfach auf Dauer abgeschreckt und so bleibe ich bei den Autoren, von denen ich weiß, dass sie gut sind. Bei denen ist es mir dann auch egal, welches Genre sie schreiben. Da lese ich alles. 



17. Was würdest Du einen Schreibanfänger bzw jemandem, der sich noch unsicher ist, ob die Story veröffentlicht werden soll mit auf den Weg geben?
Ein Patentrezept gibt es auch da sicher nicht. Es ist nie verkehrt, wenn man sich einen fähigen Beta-Leser sucht und Kapitel nicht sofort online stellt, sondern sie erst einmal ein wenig ruhen lässt, sie sich dann noch mal anschaut und erst dann auf die Menschheit loslässt - ein Rat, den ich selber auch nicht immer beherzige ;)
Unverzichtbar für jeden, der schreiben will, ist wohl, dass man liest - so viel, wie man nur eben in die Finger kriegen kann. Und damit meine ich keine Fanfiktions oder Bücher im Stil von Miss Meyer. Klassiker sind eine gute Wahl. Es gibt Gründe, warum diese Bücher teilweise seit mehreren 100 Jahren gelesen werden.



18. Was Du den Lesern noch sagen willst?
Meine Botschaft an die Menschheit? ;))
Vielleicht ein Satz zu einem Thema, was mich nach wie vor beschäftigt: Das Land braucht kritische Leser, keine Lemminge, die alles abnicken, nur weil Arschward am Ende Prüdella pimpert.
Ich habe fertig :) 
 

(Angaben der Autorin)
Ein absolutes Muss-man-gelesen-haben in der deutschen Fanfiktion-Welt rund um Twilight.
Zu finden hier: http://www.fanfiktion.de/u/angel-on-the-moon
 
 
 
Einen wunderschönen 22.Dezember wünschen wir euch und hoffen, ihr seid alle schon bereit für Weihnachten. Der Countdown läuft!
Munderoon&Snowhoney

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